N´Abend allerseits
,
ich weiss, dass Deine Frage wohl nicht so gemeint ist, aber wenn ein Hersteller ausdrücklich mit dem Slogan "mit Schweizer Uhrwerk" wirbt, ist meistens was faul. Einfach weil er das Kaliber nicht benennt sondern im Nebel beläßt.
Grundsätzlich isses mir erst mal Wurscht, wo eine Uhr herkommt. Es gibt unglaublich viele schöne Uhren, die ihren Preis wohl wert sind. Dabei muß es gar nicht unbedingt ein mechanisches Werk sein.
Die digitalen Casio-Piepser sind für meinen Jahrgang schon allein ein Klassiker, weil damals Mitte der 80er plötzlich jeder so eine moderne Quarzuhr aus Japan am Arm hatte. Ich war damals Schüler und unsere Lehrer waren recht genervt, weil zu jeder vollen Stunde das gepiepse im Klassenzimmer anfing, was uns Pennäler wiederum grinsen ließ.
Heute im 21. Jhd empfinde ich batteriebetriebene Quarzuhren als völlig unzeitgemäß und unangebracht. Absolut hip sind dagegen solarbetriebene Funkuhren, wie sie z.B. Citizen anbietet, weil sie einfach "state of the art", also auf der Höhe der Zeit oder auch zukunftsweisend sind. Oder eben Mecchanichos. Sind auch absolut umweltfreundlich.
Mechanische Uhren sind absolute Meisterwerke einer fast ausgestorbenen Zunft und gehen mit einem stark nostalgischen Flair einher. Wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, wird schnell erkennen, daß es so eine Uhr nicht für 99,00 in angemessener Qualität geben kann. Es muß dabei aber nicht immer eine Schweizer sein. Warum nicht eine Minota oder Poljot (wobei mich da das kyrillische Geschreibsel auf den meisten Zifferblättern einfach stört)? Alle mal besser, als eine Zwiebel, deren Hersteller Firmensitz und Planung/Konstruktion noch in der Schweiz beläßt, die Uhren aber lange schon in Asien oder Südamerika herstellen läßt. Mir ist ein ehrliches Kunststoffgehäuse auch lieber, als ein Halb-metall-halb-plaste-ddr-geld-imitat mit einer leicht abplatzenden Lackierung, die eine Billiguhr edel aussehen lassen soll.
Auf der anderen Seite geht mir die Wichtig-Wichtig-Tuerei vieler renomierter schweizer Marken auch auf den Wecker. Zumal viele Hersteller einfach auch nur fremd eingekaufte Uhrwerke in ihre Gehäuse verbauen und hier und da "veredeln". Klar, 20bar, verschraubte Kronen, Saphirglas, synthetische Rubine, "echter" Edelstahl, mechanische Präzession und europäischer Löhne haben ihren Preis und z.B. eine Rolex Daytona ist eine wunderschöne Uhr, der Preis steht aber in keinem Verhältnis.
Oder man nehme nur die legendäre Omega Speedy Pro. Wasn Bohei. !!! Moonwatch !!! "Die einzige Uhr die seinerzeit die hohen Anforderungen der NASA...." Das ich nicht lache. Man stelle sich einen Astronauten vor, wie er in seiner Kapsel aufgrund der verflixten Schwerelosigkeit permanent irgendwo anditscht und quasi ständig am Türrahmen hängen bleibt und sich eher schnell als langsam dafür aber sicher das weiche Hesalithglas verkratzt. Aber er hat ja immer noch seinen Tachymeter. Braucht er in 380 km Höhe + nur noch ausm Fenster schauen, und beim nächsten vorbeifliegenden Begrenzungspfahl auf den Startknopf seines Chronographen drücken...... Beim übernächsten Pfahl weiss er, wie schnell er ist.... (ich hab echt ne Speedy von 1969 (mit Papieren) mit NASA-Aufdruck aufm Boden und Tachymeter gesehen
den hatte die damals schon). Wenn Ihr mich fragt: Die Firma Omega hat damals wohl die meiste Kohle gelatzt....
Für mich stand eines Tages nach vielen xy-zwiebeln eine "richtige" Uhr an, und ich muß gestehen, schon ein wenig stolz auf mein Schweizer 7750, mit "Frankfurter" Gehäuse drumherum zu sein. Habe dafür aber auch das Gefühl, keinen Cent für den Namen ausgegeben zu haben. (Kennt eh kaum einer und die Eintracht spielt auch schon wieder sch... hauptsach Äppelwoi und Rindsworscht)
Aber ne Tag Heuer Carerra wär schon auch cool
Ach und wer´s mal richtig geil will:
http://www.monacov4.com/#/reveal Ne Uhr mit Zahnriemenantrieb
cooler geht´s eigentlich gar nicht
Liebe Grüße
jgobond