Uhren-Forum rund um die Zeit

Hallo in die Runde

Ich hoffe in diesem schönen Forum Hilfe bei meinem Uhrenproblem zu finden. Und zwar habe ich eine Jacques Lemans Future 732, welche schon einige Jahren auf dem Buckel hat. Vor einigen Wochen habe ich sie daher zu einem Uhrmacher gebracht. Und damit unbewusst einen ziemlichen Staffellauf begonnen. Der erste Uhrmacher gab mir die Uhr nach 1 Woche zurück. Er könne sie nicht reparieren. Sehr unfreundlich und wenig auskunftspflichtig. Komisch dachte ich mir und bin dann zu einem anderen Fachgeschäft gegangen. Dieser sagte mir dass er selbst nicht helfen kann, er die Uhr aber mit zu einem nahmhaften befreundeten Uhrmachermeister nehmen würde um so dort wieder in Gang zu bringen. Nach 2 Wochen gab er mir die Uhr wieder zurück und meinte dass diese Uhr nur mit Teilen von JL repariert werden kann und diese bekämen nur die Händler die mit JL im Vertrag sind.

Also suchte ich auf der Webseite des Herstellers nach dem nächst besten Fachgeschäft in unserer Nähe und gab die Uhr dort ab. "Kommen Sie in 15 Min. wieder, dann ist ihre Uhr fertig." Ich dachte mir noch dass das ja fein sein. Ich genoss ein ersten Eis und ging dann wieder zurück. Dort erklärte man mir dass man leider den passenden Akku für meine Uhr nicht da habe, sondern diesen erst bestellen müsse.

Die nachfolgende Geschichte kürze ich jetzt mal mit wenigen Worten: die Uhr war über viele Wochen verschwunden und der Händler/Uhrmacher vertröstete mich von einen auf den anderen tag. Jedes mal eine andere Aussage (gerade in Bearbeitung, Ersatzteil bestellt, Chef hat sie mitgenommen weil er gerade zum Lager gefahren ist, eingeschickt etc.). Vor wenigen Tagen ist mir dann der Kragen geplatzt und ich habe "auf den Tisch gehauen". Einen Tag später bekam ich dann endlich die Aussage dass meine Uhr nach JL eingeschickt worden sei und sie leider nicht repariert werden könne.

Was ich natürlich nach dem wochenlangen Ärger mit dem wirklich schlecht organisierten Händler nicht glauben konnte. Also habe ich kurzerhand selbst bei JL angerufen und gefragt ob es einen Kundenservice gibt der mir da vielleicht helfen kann. Zu meiner großen Überraschung konnte (und wollte) man mir sogar explizit zu diesem Vorgang Details sagen. Und zwar dass die Uhr tatsächlich bei JL war und wirklich nicht repariert werden konnte.

Der Grund dafür, und das finde ich bei so einem Unternehmen unfassbar, sei dass man den Passenden Akku nicht mehr habe und es auch keinen kompatiblen Akku gäbe.

Ich bin Modellbauer und weiß was es alles an Akkus gibt und dass sicherlich hier Form und Spannungswerte das entscheidende sind.

Nun möchte ich mein Glück hier versuchen eine Werkstatt zu finden die erfahren und in der Lage ist speziell diesen Uhrentyp wieder mit Lebensenergie zu versorgen. Ich bin fest davon überzeugt dass es einen Vergleichsakku für diese Uhr gibt. Vielleicht hat jemand einen guten Tipp für mich ?!

Guude,

haste die Uhr schon mal selber aufgemacht? Sollte als Modellbauer ja kein Problem sein
Vielleicht kommste an den Akku ja leicht ran.
Liebe Grüße
jgobond

Nachdem ich sie jetzt wieder habe, habe ich das wirklich mal probiert. Gar nicht so einfach, aber trotzdem erfolgreich.
Eingesetzt war ein Panasonic MT920 295-29, welche ich ohne weiteres über das Internet ausfindig machen konnte. Ist tatsächlich kein Standardakku, sondern eine modifizierte Version des Panasonic MT920 bei dem ein Kontaktgestellt, passend für Citizen Uhren, aufgepunktet wurde. Daher auch etwas teurer als ein normales Akku (was es ja bis auf die Kontakte eigentlich auch ist). ABER, es ist ein bekanntes und registriertes Teil von Citizen und ein Uhrmacher der weiß dass in dieser Uhr ein Citizen-Uhrwerk verbaut ist (so wie offenbar in vielen Uhren von JL), der sollte auch in der Lage sein ein Citizen-Teil zu bestellen. Wenn nicht bei Citizen, dann im freien Handel.

Werde nun sehen welche der Quellen ich für eine Bestellung nutze. Für gute Tipps für eine zuverlässige und günstige Quelle bin ich natürlich dankbar

Dabei stelle ich mir aber dann auch die Frage warum so ein namhaftes Unternehmen wie Jacques Lemans nicht mehr über das Ersatzakku für seine Uhr verfügt, obwohl es durchaus lieferbar wäre. Die Konsequenz für Kunden mit dieser Uhr wäre ja unweigerlich evtl. Kosten durch einen Reparaturversuch und im Ergebnis eine unbrauchbare Uhr. Helfen wäre möglich. Und so viel ich weiß hat sich das Modell 732 recht gut verkauft. So zumindest die Anmerkung der Dame bei JL am Telefon.

Tchja.... schade für die Kunden die damit unnötig eine Uhr verlieren und für alle redlichen Uhrmacher die Zeit und Kosten investieren um Ihren Kunden dann doch sagen zu müssen "Schrott".

Hallo RealKolo,

hast du nicht mal in Erwägung gezogen, den Hersteller mit deiner Odyssee und anschließenden Lösung zu konfrontieren?

Grüße
Oxygen

Hatte dazu ein Telefonat in dem mir gesagt wurde dass der Akkus nicht mehr lieferbar sei und JL sie somit leider nicht mehr in Gang bringen kann.

Es gibt aber neue Erkenntnisse:
Hatte eben ein nettes Telefonat mit einem Anbieter solcher Knopfzellen, der mir erzählte dass er gut davon lebt Akkus und Batterien für Uhren zu bieten, die bei den Herstellern angeblich nicht mehr gebaut werden. In meinem Fall der Jacques Lemans Future Titan 732 ist wie gesagt ein Panasonic MT920 in der Version 295-29 eingebaut. Wie mir der Händler sagte wird dieser Akkutyp weiterhin produziert und ausgeliefert. Es sei für verschiedene Gangwerke nutzbar und wäre ein offizielle und lieferbares Ersatzteil bei Citizen. Das Uhrwerk mit der Bezeichnung MIYOTA OW50, welches in meiner Uhr verbaut ist, ist ebenfalls auch einzeln verfügbar.

Es wäre also nicht nur für Jacques Lemans als Hersteller möglich gewesen diese Uhr zu reparieren, sondern auch jeden x beliebigen Uhrmacher der den Aufwand das heraus zu finden und umzusetzen kalkulierbar vertreten kann. Und dazu muss man nicht mal JL Vertragshändler sein. Auch die Möglichkeit bei Citizen/Miyota zu bestellen wäre anwendbar. Alternativ dazu dann auch im freien Handel.

ei wie gut daß niemand weiß,
dass meine uhr mechanisch läuft

Warum sind Hersteller wie Lemans und auch die angeschlossenen Vertragshändler so unflexibel? Besonders, da das Internet ja schon erfunden ist.

Wenn sich jemand damit befasst wie in diesem Fall zum Beispiel, lässt sich doch für eine Uhr, die ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, mit Hilfe eines Ersatzakkus die Lebenszeit verlängern. Für Hersteller und Händler ließe sich ein bischen Geld verdienen und außerdem würde eine Kundenbindung aufgebaut bzw die eine Bestehende verstärkt.

Sind Hersteller und Händler zu satt / reich genug oder fällt es zu schwer, gewohnte Denkschablonen zu verlassen?

@ jgobond:
wenn du mich nicht weiter verrätst, vertraue ich dir ein Geheimnis an: meine laufen auf mechnisch

Viele Grüße
Oxy