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Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 11.03.2007, 21:26
von meister-eder
Hallo Freunde der guten Uhr,
wie sieht es aus mit euren Erfahrungen in Bezug auf Service, Wartung und Reparatur von mechanischen Uhren?
Meine Erfahrungen sind eher ern?chternd und haarstreubend was mir die Fachleute so geboten haben.
Empfohlene Revisionen f?r damals noch 200-250 DM (von 3 verschiedenen Meistern, Fortis Automatik) wo nur ein Zahnrad des automatischen Aufzugs defekt war, was von einem Meister f?r 40 DM getauscht wurde.
Oder jetzt eine Revision f?r meine "Schweizer Nobeluhr" f?r sage und schreibe 200-250 EURO!!! Das ganze ohne Angabe des Umfanges der Arbeiten, Materialien etc. so wie bei einem Service in der Autowerkstatt.
Also eine gute Quarzuhr f?r 100 EURO und alle zwei Jahre eine neue Batterie erscheint mir sinnvoller, abgesehen von dem Umweltaspekt, als alle hochgelobten mechanischen Uhren auch wenn ich von diesen Uhren fasziniert bin.
Tsch?ß.
Re: Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 11.03.2007, 21:29
von bricktop
meister-eder hat geschrieben:.
Also eine gute Quarzuhr f?r 100 EURO und alle zwei Jahre eine neue Batterie erscheint mir sinnvoller, abgesehen von dem Umweltaspekt, als alle hochgelobten mechanischen Uhren auch wenn ich von diesen Uhren fasziniert bin.
Tsch?ß.
Wie man's nimmt... bzw. jeder wie er will. Mir ist die Faszination der Mechanik das Geld wert - diese Entscheidung muß jeder f?r sich selbst treffen. Wenn's mir nur um die Anzeige der Uhrzeit ginge, w?rde vermutlich sogar mein Handy ausreichen.
Re: Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 11.03.2007, 22:48
von FSB
fsb
Re: Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 20.03.2007, 17:34
von fred
Zum Thema šberholung alle 4-5 Jahre erlebe ich gerade Folgendes: ich mußte meine ca. 2 1/2 Jahre alte Omega Seamaster Diver gerade zur Reparatur geben, da der Automatikaufzug nicht mehr fuktionierte.
Der Kostenvoranschlag von Omega beläuft sich auf 216 _. Daf?r gibt es einen "Werterhaltungsservice" und ein Ventil als Ersatzteil. Laut Omega ist die Schmierung trocken und daher sei die Funktionalität der Uhr nicht gewährleistet. Es ist nicht die Rede davon, dass evtl eine Fehlbedienung oder ein sonstiger Fehler meinerseits vorgelegen hat.
Es kann doch nicht sein, dass eine solche Uhr nach 2 1/2 Jahren wegen mangelnder Schmierung komplett ausfällt?! Dass die Ganggenauigkeit bei erhöhter Reibung durch nachlassende Schmierung leidet sehe ich ja ein. Aber bis zum plötzlichen Ausfall war die Ganggenauigkeit ausgezeichnet.
Wie seht ihr das Problem? Hat jemand Erfahrungen mit einem solchen Fall?
Gr?ße
Fred
Re: Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 20.03.2007, 20:48
von FSB
fsb
Re: Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 23.03.2007, 06:23
von catweasel1962
[quote="meister-eder"]
.......Erfahrungen in Bezug auf Service, Wartung und Reparatur von mechanischen Uhren?
Meine Erfahrungen sind eher ern?chternd und haarstreubend was mir die Fachleute so geboten haben.
Das Problem ist doch das es heute keine klassischen Uhrmacher mehr gibt. Du musst Dir einen Uhrmacher suchen der ca um 1980 ausgelernt hat. warum ist leicht erklärt. Zitat meines Uhrmachers: "... die jungen lernen heute nicht mehr das reparieren sonder das austauschen von ganzen Werken..." Das ist ähnlich wie mit jedem neue Elektrogerät, da wird nur die ganze defekte Einheit rausgezogen und ausgetauscht. Fehlersuche, Löten von Bauteilen - kannste vergessen.
Ich war bei meinen Uhrmacher-Meister und habe mir einen Kostenvoranschlag machen lassen f?r die Reparatur von drei antiken Taschenuhren (ca. 1900 ), Bei zwei muß vermutlich nur gereinigt werde ca.. 50-60 Euro, die dritte muss gereinigt werden und er muss eine neue Unruh fertigen (Ersatzteil gibt es nicht) das macht dan ca. 150 Euro bei ca. 8 Stunden Arbeit. Also da mein ich kann mann nichts sagen.
Viel Spaß weiterhin
Gruß Catweasel1962
Verfasst: 26.03.2007, 17:39
von ut2k3
Ja leider sind die reperaturen doch "sehr" teuer. Leider muss man dies Heute in kauf nehmen.
Man findet nur noch selten feahige Uhrmacher die solche Uhren noch reparieren koenen und dies zu einem zahlbaren Preis machen.
Ein Bekannter sammelt alte Uhren und hat das Glueck noch so einen feahigen Uhrmacher vor Ort zu haben, Aber selbst die Freundschaftspreise sind entsprechend hoch. Da man oft nach Ersatzteilen vergeblich suchen kann und diese selber gefertigt werden muessen.
Dies kostet natuerlich viel Zeit. Naja so sehe ich persoehnlich das der Preis meist angemessen ist.
Verfasst: 27.03.2007, 21:43
von Maik
Bei meiner Maurice Lacroix Masterpieces hatte ich im Werk Abrieb - etwas war defekt. šberholung des Werkes fast 300,-. Damit m?ssen wir nun leider leben - aber die Uhren sind zu "teuer" um sie nicht reparieren zu lassen.
M.
Verfasst: 08.05.2007, 12:20
von Hallmackenreuther
Maik hat geschrieben:Bei meiner Maurice Lacroix Masterpieces hatte ich im Werk Abrieb - etwas war defekt. šberholung des Werkes fast 300,-. Damit m?ssen wir nun leider leben - aber die Uhren sind zu "teuer" um sie nicht reparieren zu lassen.
M.
Habe selbst eine "normale" Maurice, dazu seit ca. 9 Monaten die Masterpieces vom verstorbenen Vater. Die lief plötzlich sehr unregelmäßig bis gar nicht mehr (obwohl schon ca. 1,5 Jahre vorher wegen Ungenauigkeit eingeschickt). Kostenvoranschlag: 340 _
Habe darauf hin mal selbst bei ML angerufen, weil ich mit der Qualität der Uhren ?berhaupt nicht einverstanden bin (meine ist auch total ungenau). Man hat mich dann mit dem Chef verbunden, ein derart arrogantes Ar......, dass ich die Uhr jetzt unrepariert zur?ckschicken lasse.
So schön die Uhren von ML ja auch sind, f?r mich sind sie nur ?berteuerter Schrott. Meine ?ber 30 Jahre alte Citizen Automatik kann ich 2 Jahre in der Schublade liegen lassen, einmal kurz gesch?ttelt und sie läuft exakt (und wurde noch nie gereinigt).
F?r mich steht fest: Niemals wieder ML!!!
Re: Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 02.06.2007, 13:11
von steuermann2108
catweasel1962 hat geschrieben:
Zitat meines Uhrmachers: "... die jungen lernen heute nicht mehr das reparieren sonder das austauschen von ganzen Werken..."
Dazu sag ich jetzt mal, dass dein Uhrmacher dann schon sehr lange nicht mehr in seiner Uhrmacherschule war und nicht ausbildet...
Nat?rlich kommt es auf das Ausmaß der "Schäden" an, die das Werk aufweist. Ist die Zugfeder gerissen? Ist dadurch mehr im Uhrwerk beschädigt worden? Manches erkennt man leider erst bei der Reparatur, weil man beim Kostenvoranschlag die Uhr nicht komplett zerlegt und wieder zusammenbaut... Wenn bei alten Werken etwas defekt ist, wirds haarig (und teurer). Ist zum Beispiel die Unruhwelle gebrochen, muss sie angefertigt werden.. Seeehr zeitaufwändig.
So ?ber den Daumen kann man sagen, dass, wenn nichts weiter defekt ist, 100-150_ f?r eine Grund?berholung im Rahmen liegen.
Wenn man jetzt zum Beispiel eine Rolex hat, ist es nat?rlich teurer, weil alle Dichtungen mit ersetzt werden.
Verfasst: 24.09.2007, 20:35
von wristwatches24
Hallmackenreuther: "So schön die Uhren von ML ja auch sind, f?r mich sind sie nur ?berteuerter Schrott."
Hallo Hallmackenreuther,
ich beschäftige mich zwar erst seit einiger Zeit intensiv mit mechanischen Uhren, darf aber schon mit Sicherheit feststellen, dass du von Feinmechanik oder von der Technik überhaupt, nicht wirklich viel Ahnung hast!!
Auch eine "normale" mechanische Maurice Lacroix gehört schon zu den hochwertigeren Uhren, ganz zu schweigen von den Mastepiece Modellen. Wie man weiss, müssen auch mechanische Uhren- so wie z.B. Autos, in bestimmten Intervallen einem Service unterzogen werden, was halt in den meisten Fällen nicht gerade billig ist. Nur wer ein wenig von Mechanik versteht, dem ist schon beim Erwerb einer solchen hochwertigen Uhr klar, dass er diese irgendwann einem Service oder einer (Voll-) Revision unterziehen muss. Was glaubst du denn, was ein "einfaches" Service bei einem Rolls-Royce kostet? Soweit ich richtig informiert wurde, rund 6.000,- Euro!! Wenn du dich deshalb darüber beim Geschäftsführer beschweren würdest, könnte es gut sein, dass du den Eindruck erhieltest, dass er ein arrogantes A...... sei. Nur was glaubst du welchen Eindruck er von dir hätte?
Ich besitze z.B. einige Masterpiece Modelle, neben einer kürzlich erstandenen neuen Breitling Evolution welche eine überragende Ganggenauigkeit aufweist. Ich habe in den letzten 2 Jahren sicher hunderte Stunden damit verbracht mich mit hochwertigen mechanischen Uhren zu beschäftigen, und bezeichne mich trotzdem als Anfänger auf diesem Gebiet, und das obwohl ich eine technische Ausbildung genoss! Für mich persönlich zählen einige Masterpiece Modelle von Maurice Lacroix zu den schönsten Uhren der Welt überhaubt!! Ich gebe zu, die Ganggenauigkeit ist vielleicht nicht gerade ihre Stärke- es sei denn man betrachtet den C.O.S.C. Zertifizierten Chronographen "Roger Federer", aber wer kauft sich eine wunderschöne hochfein veredelte Luxusuhr, um der Ganggenauigkeit willen??? Da würde ich eher Breitling, Rolex, Chronoswiss, und der vielen mehr empfehlen!! Ausserdem rät jeder seriöse Uhrmacher eine Automatik Uhr erstmals eine Zeit zu tragen, und sie dann zur Justierung auf einer Zeitwaage wieder vorbeizubringen, was übrigens auch einige Tage in Anspruch nehmen kann. Und wem dann nach Jahren rund 200,- bis 600,- Euro Service- oder Revisionskosten zu viel sind, der findet sicher bei "Casio und Co" seine Befriedigung (Hofer hat übrigens zeitweise ganz nette und genaue Quarz-Uhren um ca. 30,- Euro)!
Auch ich musste lange und hart für meine paar Meisterwerke arbeiten und auch sicher auf einiges verzichten, aber ich werde mich sicher nicht irgendwann wegen "zu hoher" Servicekosten beschweren.
Mechanische Uhren- besonderst jene aus erlesensten und hochfein veredelten Materialien, sind eben in der heutigen hochtechnisierten Wegwerfgesellschaft Luxus. Und Luxus zu erwerben ist erst die halbe Miete, ihn zu erhalten und zu pflegen gehört auch dazu, sonst währt die Freude daran eben nicht sehr lange!
Die Moral von meiner Gschicht: Empfehle dir Vaters Masterpiece weiter in Ehren zu halten (z.B. in der originalen Box), oder sie vielleicht über ebay anderen Liebhabern zu gute kommen zu lassen.
Alles Gute!
Verfasst: 06.02.2009, 07:22
von sonyst
@wristwatches
da muss ich entschieden widersprechen!
Jede Uhr hat mechanische Elemente auch eine 30€ Uhr!
Ich habe etwa 8 mechanische Uhren, die älteste ist ca 25 Jahre alt und wurde vom Großvater etwa 15 Jahre täglich getragen. Keine Schmierung, keine Reparatur, nichts!!!
Meine älteste Casio ist ca 10 Jahre alt -alle 2 Jahre eine neue Batterie beim Juwelier macht je 5€. Meine älteste Citizen 12 Jahre alt - dito.
Ich bin zwar auch von ROLEX und BREITLING fasziniert - würde aber gerade von einer "Rollsroyceuhr" perfektion erwarten. 10 Jahre ohne Service sind das minimum, und ein Ausfall wegen mangelnder schmierung schon garnicht.
Es gibt inzwischen tolle Beschichtungen - früher hatte man Messing. Es geht also auch ohne Öl!
Und wenn eine Uhr schon mehr als 1000€ kostet, muss man wenigstens beim Service trumpfen. Freundlichkeit und Kullanz ist da als minimum anzusehen.
Verfasst: 06.02.2009, 15:48
von Maja
Hallo an alle Liebhaber der mechanischen Uhr...
Da ich nicht so verrückt bin auf mechanische Uhren,
möchte ich hier mich nur sehr kurz beteiligen.
Egal ob nun eine Uhr mechanisch oder Quartz ist,
man bezahlt den Markennamen sowie Prestige- bzw. Luxus
einfach noch zusätzlich.
Und natürlich kommt es immer darauf an.
Wo ist die Uhr hergestellt worden. (China / Schweiz / Deutschland oder?)
Eine teuere Uhr ist nicht immer auch eine bessere.
Reparaturen sind nunmal, wenn Sie einmal auftreten, bei einer
mechanischen halt wesentlich (zeit-) aufwendiger und kostenspieliger.
GRUSS MAJA
PS: EDTIT: Irgendwo hab ich mal auf einem Video gesehen,
wie Uhrmacher in der Schweiz...eine kleine Weile nach so einer winzig
kleine Schraube gesucht haben...und wenns Sie es nicht gefunden hätte,
musste Sie sie manuell anfertigen...
na bei so einem Aufwand ist mir alles klar...Wer soll den das bezahlen?
http://www.youtube.com/watch?v=Ngt3AktV ... playnext=1
Re: Mechnische Uhren und die Reparatur
Verfasst: 26.02.2009, 20:30
von Antika
catweasel1962 hat geschrieben:meister-eder hat geschrieben:
. "... die jungen lernen heute nicht mehr das reparieren sonder das austauschen von ganzen Werken..." Das ist ähnlich wie mit jedem neue Elektrogerät, da wird nur die ganze defekte Einheit rausgezogen und ausgetauscht. Fehlersuche, Löten von Bauteilen - kannste vergessen.
Erst mal ein Hallo an alle!
Ich muss dir da auch widersprechen. In der Schule lernen die angehenden Uhrmacher immer noch das Anfertigen von Teilen. Das reicht von Unruhwellen bis hin zu Rädern. Nur ist es ein großer Unterschied ob sie aus dem klassischen Handwerk oder aus der Industrie kommen. Im Handwerk sitzen nämlich noch die "alten" Uhrmacxher dei das Wissen noch besitzen, wie mann selbst eine doch schon "tote" Uhr wieder zum leben erwecken kann. Ich bin selber Uhrmacher und "erst" 29. Nur ich habe meine Liebe zu den alten Großuhren entdeckt und bin fleißig am Reparieren und Restaurieren.
Und zu den Preisen: Wenn man bei einer Reparatur die gesammte Arbeitszeit rechnen würde, kämen da noch ganz andere Preise heraus. Deshalb haben die meisten Uhrmacher noch einen Verkauf von Uhren dabei!