Hallo.
Eine tolle Uhr.
Die stammt aus dem Hause Dürrstein & Co. Hochwertige Taschenuhren; Dresden, Deutschland; registriert am 7.9.1886
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Die in Dresden, Waisenhausstraße 27, ansässige Uhrengrossistenhandlung Dürrstein & Co. vertrieb bereits Mitte der 1870er Jahre neben Schweizer Fabrikaten auch ein großes Sortiment der von Lange & Söhne gefertigten Präzisionsuhren.
Von Anbeginn an hatten die beiden Brüder Johannes und Friedrich Dürrstein bei der Firma Lange daraufhin gewirkt, Präzisionstaschenuhren aus Deutscher Produktion zu einem günstigeren Preis zu fertigen um eine breitere Käuferschicht für diese Uhren gewinnen zu können. Dabei handelte es sich um die bekannte Marke Deutsche Uhren-Fabrikation – Glashütte (DUF), die man durchaus als Erfolgsmodell der Firma Lange bezeichnen kann.
1882 - Nicht die Firma A. Lange & Söhne, sondern die Firma Dürrstein & Co. war der Initiator der von Prof. C. Graff entworfenen, gesetzlich geschüzten Taschenuhrgehäuse im deutschen Renaissancestil.
Es bedurfte einer großen Überzeugungskraft der Gebrüder Dürrstein, eines eisernen Willens, viel Geduld, Ausdauer und des notwendigen Kapitals um das Projekt einer eigenen nach moderneren Fertigungsmethoden arbeitenden Präzisionsuhrenfabrik in Glashütte zu realisieren. Seit Ende der 1870er Jahre wurden über ein Jahrzehnt lang systematisch die Voraussetzungen dafür geschaffen, mit der aus den USA stammenden, moderneren Technologie der Schablonenuhrfertigung auch Präzisionsuhren, die den Glashütter Qualitätsmaßstäben entsprachen, industriell herzustellen und damit in Konkurrenz zu den althergebrachten Fertigungsmethoden zu treten. Die Zielstellung war es, durch einen höheren Automatisierungsgrad und einer stärkeren Arbeitsteilung in höheren Auflagen und einen größeren Markt, preiswertere, qualitativ hochwertige Glashütter Präzisionstaschenuhren zu fertigen.
Im Jahr 1892 nehmen die seit 1875 zur Firma A. Lange & Söhne bestehenden, auf einen Exklusivvertrag beruhenden Geschäfts- beziehungen, die der Firma Dürrstein & Co. Rabatte einräumt, erheblichen Schaden. Die Firma Dürrstein & Co. hatte sich über zehn Jahre in der Schweiz eine eigene Uhrenfertigung auf der Grundlage der modernen Schablonenuhrfertigung, deren Aufbau in Glashütte mit der Firma A. Lange & Söhne nicht zu realisieren gewesen war, aufgebaut. Schritt für Schritt wurde die Qualität der Schablonenuhrfertigung der
Glocken Union Uhren soweit verbessert, dass sie zu Beginn der 1890er Jahre, ausgestattet mit den aus dem Glashütter Verlagssystem zugekauften und eingebauten Hemmungspartien, die an Präzisionsuhren gestellten Anforderungen erfüllen konnten. Das veranlasste die Firma Dürrstein im Oktober 1892 das Spitzenprodukt, die 1. Qualität der Glocken Union Uhren, als "Glashütter Uhr" zu bewerben. Allerdings geschah das nur ein einziges Mal im Allgemeinen Journals der Uhrmacherkunst. Die gefährliche Konkurenz witternd, hatte das wohl den "Glashütter Platzhirsch" aufgescheucht und zu entsprechenden Gegenreaktionen herausgefordert, denn nur eine Ausgabe später war "Glasütte und Union" durch einen dünnen Strich getrennt. Das reichte dann aber wohl doch nicht, denn vier Wochen nach der ersten Werbeaktion für eine Glashütter Glocken Union Uhr erschien im gleichen Publikationsorgan die neue Werbung, die
die Glocken Union Uhren als Schweizer Fabrikat auswies, was der ausgezeichneten Qualität und dem wesentlich günstigeren Preis gegenüber vergleichbaren Produkten der Firma A. Lange & Söhne keinen Abbruch tat. Der Bruch war also da. Die Firma Lange kündigte den Exklusivvertrag und die Firma Dürrstein verlegte einen Teil Ihrer Schablonenuhrfertigung nach Glashütte und gründete am 1.1.1893 die Firma "Uhrenfabrik Union Glashütte". Spätestens zu dieser Zeit traf der Generationen später so populär gewordene Spruch "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" auf die alt eingesessene Firma A. Lange & Söhne, die sich seit 1877 konsequent gegen die moderneren Fertigungsmethoden gestemmt hatte, zu. Die qualitativ hochwertigen nun in Glashütte gefertigten Uhren der Firma Union, konnten sich von nun an ungestraft Glashütter Präzisionsuhren nennen und weil preiswerter als die Konkurenz sich auch sehr schnell entsprechende Marktanteile erobern. Konkurenz belebt eben das Geschäft und nicht Protektionismus.
Die Uhren der Uhrenfabrik "Union Glashütte" sind nicht zu verwechseln mit der „sogenannten Glocken-Union“ mit einer von 5 Sternen umgebenen Glocke als Marken- zeichen. Diese Taschen- uhren sind von der Firma Dürrstein & Co. in ihrer Fabrik in der Schweiz als Schablonenuhr in verschiedenen Qualitätsstufen gefertigt und auch in Deutschland vertrieben worden. Sie wurden zum Teil auch nach Glashütter Bauart gefertigt, sind aber nach der Glashütte Regel keine "Glashütter Präzisionsuhren".
Die Glashütter Taschenuhren der Marke UNION waren nur eine der verschiedenen Marken unter denen die Dresdener Firma Dürrstein & Co. Taschenuhren verschiedener Qualitäten und Preisstufen vertrieb.
Die Bestrebungen Dürrsteins gingen aber weiter und fokussierten sich auf die Errichtung einer eigenen Uhrenfabrik in Glashütte. Mit einer eigenen Fabrikation wollte Dürrstein neue Maßstäbe im Präzisionsuhrenbau setzen. Dazu war es notwendig bei der Auswahl der Mitarbeiter sehr genau darauf zu achten, dass sie möglichst alle die von den damals bekannten Uhrenherstellern geforderten technischen Graduierungen beherrschten. In vorerst angemieteten Räumen begann man am 1. Januar 1893 bei der Uhrenfabrik Union Glashütte mit der Produktion. Damit war der Grundstein der Marke Union Glashütte gelegt. Die Werke waren mit „Glashütter Uhrenfabrik Union“, die Zifferblätter zu Beginn mit "Uhrenfabrik Union Glashütte bei Dresden" und später mit „Uhrenfabrik Union Glashütte in Sachsen“ gekennzeichnet.
Als wesentlichste Veränderung ist beim Werk, die Verwendung einer Glashütter Hemmung zu erkennen. Die Fertigung dieser Werksvariante ist derzeit zumindest bis Anfang 1894 nachweisbar. Es handelt sich dabei um die ersten Taschenuhren der Firma Union Glashütte. Werkseitig leicht erkennbar auch durch den innen am Unruhkloben liegenden Befestigungspunkt der Endkurve der Breguetspirale. Bei Uhren Schweizer Fertigung liegt dieser Ansteckpunkt an der äußeren Seite.
Diese Savonette Taschenuhr im 585er Goldgehäuse wurde mit dem aus der Schweizer Uhrenfabrik von Johannes Dürrstein teilweise nach Glashütte verlagerten modernen Maschinenpark in Glashütte als komplette Glashütter Präzisionstaschenuhr wurde wohl in der Dürrsteinchen Fabrik 1893 in Glashütte gefertigt. Die Glashütter Hemmungspartie mit Breguetspirale, Goldanker, Goldankerrad, Kompensationsunruh und Schwanenhals-Feinregulierung wurde wie von den anderen Glashütter Herstellern auch von der Glashütter Verlagsindustrie bezogen. Das 16-steinige, vergoldete Dreiviertelplatinenwerk mit gebläuten Werkschrauben hat einen Durchmesser von 43 mm.
Hier eine Variante des Werkes.
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Goldpunzen
Krone im Kreis = deutsche Reichsgoldpunze
Eichhörnchen = Schweizerische Goldpunze