Neues Mitglied, neue Uhr (Eigenumbau)
Verfasst: 08.10.2015, 10:46
EIn Hallo an Alle!
Heiße Nico und bin neu hier im Forum. Da ich mich inklusive der Uhr vorstellen möchte, dachte ich es passt besser in diesen Bereich.
Wie wahrscheinlich alle hier im Forum mag ich schöne Uhren, egal ob Arband- Stand- oder Wanduhren, allerdings eher die mechanischen Uhren. Da lebt etwas und ist irgendwie ursprünglicher. Da wird Zeit gemessen. Irrwitzigerweise kann ich es nicht ausstehen, daß die Welt sich so entwickelt hat, daß von der Zeit so vieles abhängig gemacht wird und Menschen unter der Zeit geknechtet werden. Hätte man doch die Zeit nicht erfunden und würde man Menschen mehr Mensch sein lassen, ihn aufstehen lassen wann ER wach ist, den sogenanntne Biorhythmus als solchen akzeptieren.
Aber gut. Es ist so, wir können es nicht ändern.
Wenn ich jetzt also schon zu bestimmten Uhrzeiten irgendwo erscheinen soll, dann brauche ich einen Zeitmesser, eine Uhr. Es gibt viele hässliche und sehr hässliche Dinge (auch Uhren) auf der Welt, warum sollte ich mir also eine hässliche Uhr kaufen? Nur weil sie billig ist?
Als Kind oder Jugendlicher hatte ich immer Billigbatterieuhren im Bahnhofsuhrendesign am Arm. Die habe ich auf dem Flohmarkt gesehen, kosteten 5 Mark, gekauft, 1 bis 2 Jahre getragen, danach war die Batterie leer und auch kein Interesse mehr dran gehabt. War auch nicht nötig, morgens hat mich der Wecker geweckt, alles danach orientierte sich am üblichen Schulrhythmus, da hing in den Klassenräumen eine Uhr, die Zeit war für mich also noch nicht reif.
Als ich in die Lehre kam war das anders. Ich musste mit Straßenbahn, S-Bahn und U-Bahn in die Nachbarstadt. Das war jeden Morgen spannend, denn obwohl es theoretisch immer dieselben Verbindungen gab, ist ständig etwas ausgefallen und mann musste schnell umdenken und den einen Morgen mal den Regionalexpress anstelle der S-Bahn nehmen (Ruhrgebiet halt). Jetzt war die Zeit reif, ich brauche jetzt einen guten und zuverlässigen Zeitmesser am Arm!
Die Tischlerlehre hat die Ausblidung meines Geschmackes nur ein wenig unterstützt. Vor allem aber hat sie Geld in meine bisher klamme Geldbörse gespült. Ins Haus flog ein Manufactum Katalog. Da drin: NOMOS, Ole Matthiesen. Die NOMOS gefiel mir nicht, sie war nicht schlicht genug und trug mir auch zu dick auf. Aber die Matthiesen? Wunderschön, absolut dünn, schlicht, zeitlos, mechanisch, es wurde ein zuverlässiges, weil oftmals gebautes Schweizer Handaufzugswerk beworben???
Mein erstes Gesellengehalt, meine erste richtige Armbanduhr, die sollte doch bitte schön für immer die einzige bleiben. War ja auch teuer. 698,00 Euro, das erste Gesellengehalt war für den Monat weg. Gut, daß ich im ersten Gesellenjahr noch zu Hause wohnte und das VRR Monats-Ticket schon bezahlt war...
Diese Ole Matthiesen ist sehr lange meine einzige Armbanduhr geblieben. Ich habe kürzlich die Rechnung gefunden, das war am 19.10.2004 um 16:46 Uhr bei Manufactum im Waltrop, nach dem ich mehrmals um die Vitrine herumgeschlichen bin und sie mal anprobieren durfte.
Diese Uhr ist immer noch meine einzige Uhr. Aber sie sieht nicht mehr so aus wie damals! Jetzt endlich kommen Bilder!
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Was ist da passiert?
Nachdem 10 Jahre vergangen sind, konnte ich für mich feststellen: Also die Uhr ist wirklich absolut zuverlässig. Das Gehäuse mit seiner abslout feinen Lunette und dem flachen Saphirglas ist für mich und für meinen Arm immer noch das schönste Gehäuse. Nachdem ich aber inzwischen verschiedene Junghans und NOMOS Modelle gesehen habe, gefiel mir irgendwann das Ziffernblatt nicht mehr so, wie damals vor 10 Jahren. Es war zu metallisch. Irgendwie kalt. Nachwievor stehe ich auf zeitloses und schlichtes Design. Aber auch die schlichtesten Ziffernblätter von NOMOS oder Junghans waren mir nicht schlicht genug! Bei Nomos hat die Orion aufgesetzte Indexe, die auch noch am Rand eingekürzt sind (?), außerdem trägt das Gehäuse so dick auf. Bei Junghans sind die Striche auf der 3, 6 und 9 manchmal dicker, oder es sind zwei Striche auf der 12, oder die Striche sind länger und gehen über den äußeren Durchmesser hinaus... außerdem auch heute immer noch ein lupenartiges, nicht kratzfestes Kunststoffglas???? Warum das alles, wenn das einfachste, naheliegenste auf der Hand liegt?
Für mich war naheliegend: Nur Striche. Alle Strichstärken gleich, der hierarchische Unterschied nur in der Strichlänge. Einzig die kleine Sekunde, die NOMOS verwendet fand ich praktisch und auch schön, erinnert sie doch an die alten mechanischen Taschenuhren. Die Grundfarbe war bei Nomos schon ganz nett, gerät aber im Schatten irgendwie ins gräuliche, ich wollte aber etwas warmes, weißes und im Schatten ins cremefarbene tendierend.
Auf der Arbeit hatte ich einen Kollegen, der war hobbymässig Uhrmacher. Er hat meiner Uhr ihre erste Revision verpasst, was auch wirklich nötig war, nach 10 Jahren und nach einer natürlich unbeabsichtigten Wäsche in der Waschmaschine vor 5 Jahren, was sich aber auf den Gang irgendwie nicht ausgewirkt hatte. Er erzählte mir aber auch zum Beispiel, daß die NOMOS Orion das gleiche Uhrwerk wie die Matthiesen eingebaut hat. AHA! dachte ich, dann wäre die kleine Sekunde also möglich? Dann erklärte er mir auch, wer Ziffernblatthersteller ist und so gährte und gährte es in meinem Kopf.
Fortsetzung folgt!
Heiße Nico und bin neu hier im Forum. Da ich mich inklusive der Uhr vorstellen möchte, dachte ich es passt besser in diesen Bereich.
Wie wahrscheinlich alle hier im Forum mag ich schöne Uhren, egal ob Arband- Stand- oder Wanduhren, allerdings eher die mechanischen Uhren. Da lebt etwas und ist irgendwie ursprünglicher. Da wird Zeit gemessen. Irrwitzigerweise kann ich es nicht ausstehen, daß die Welt sich so entwickelt hat, daß von der Zeit so vieles abhängig gemacht wird und Menschen unter der Zeit geknechtet werden. Hätte man doch die Zeit nicht erfunden und würde man Menschen mehr Mensch sein lassen, ihn aufstehen lassen wann ER wach ist, den sogenanntne Biorhythmus als solchen akzeptieren.
Aber gut. Es ist so, wir können es nicht ändern.
Wenn ich jetzt also schon zu bestimmten Uhrzeiten irgendwo erscheinen soll, dann brauche ich einen Zeitmesser, eine Uhr. Es gibt viele hässliche und sehr hässliche Dinge (auch Uhren) auf der Welt, warum sollte ich mir also eine hässliche Uhr kaufen? Nur weil sie billig ist?
Als Kind oder Jugendlicher hatte ich immer Billigbatterieuhren im Bahnhofsuhrendesign am Arm. Die habe ich auf dem Flohmarkt gesehen, kosteten 5 Mark, gekauft, 1 bis 2 Jahre getragen, danach war die Batterie leer und auch kein Interesse mehr dran gehabt. War auch nicht nötig, morgens hat mich der Wecker geweckt, alles danach orientierte sich am üblichen Schulrhythmus, da hing in den Klassenräumen eine Uhr, die Zeit war für mich also noch nicht reif.
Als ich in die Lehre kam war das anders. Ich musste mit Straßenbahn, S-Bahn und U-Bahn in die Nachbarstadt. Das war jeden Morgen spannend, denn obwohl es theoretisch immer dieselben Verbindungen gab, ist ständig etwas ausgefallen und mann musste schnell umdenken und den einen Morgen mal den Regionalexpress anstelle der S-Bahn nehmen (Ruhrgebiet halt). Jetzt war die Zeit reif, ich brauche jetzt einen guten und zuverlässigen Zeitmesser am Arm!
Die Tischlerlehre hat die Ausblidung meines Geschmackes nur ein wenig unterstützt. Vor allem aber hat sie Geld in meine bisher klamme Geldbörse gespült. Ins Haus flog ein Manufactum Katalog. Da drin: NOMOS, Ole Matthiesen. Die NOMOS gefiel mir nicht, sie war nicht schlicht genug und trug mir auch zu dick auf. Aber die Matthiesen? Wunderschön, absolut dünn, schlicht, zeitlos, mechanisch, es wurde ein zuverlässiges, weil oftmals gebautes Schweizer Handaufzugswerk beworben???
Mein erstes Gesellengehalt, meine erste richtige Armbanduhr, die sollte doch bitte schön für immer die einzige bleiben. War ja auch teuer. 698,00 Euro, das erste Gesellengehalt war für den Monat weg. Gut, daß ich im ersten Gesellenjahr noch zu Hause wohnte und das VRR Monats-Ticket schon bezahlt war...
Diese Ole Matthiesen ist sehr lange meine einzige Armbanduhr geblieben. Ich habe kürzlich die Rechnung gefunden, das war am 19.10.2004 um 16:46 Uhr bei Manufactum im Waltrop, nach dem ich mehrmals um die Vitrine herumgeschlichen bin und sie mal anprobieren durfte.
Diese Uhr ist immer noch meine einzige Uhr. Aber sie sieht nicht mehr so aus wie damals! Jetzt endlich kommen Bilder!
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Was ist da passiert?
Nachdem 10 Jahre vergangen sind, konnte ich für mich feststellen: Also die Uhr ist wirklich absolut zuverlässig. Das Gehäuse mit seiner abslout feinen Lunette und dem flachen Saphirglas ist für mich und für meinen Arm immer noch das schönste Gehäuse. Nachdem ich aber inzwischen verschiedene Junghans und NOMOS Modelle gesehen habe, gefiel mir irgendwann das Ziffernblatt nicht mehr so, wie damals vor 10 Jahren. Es war zu metallisch. Irgendwie kalt. Nachwievor stehe ich auf zeitloses und schlichtes Design. Aber auch die schlichtesten Ziffernblätter von NOMOS oder Junghans waren mir nicht schlicht genug! Bei Nomos hat die Orion aufgesetzte Indexe, die auch noch am Rand eingekürzt sind (?), außerdem trägt das Gehäuse so dick auf. Bei Junghans sind die Striche auf der 3, 6 und 9 manchmal dicker, oder es sind zwei Striche auf der 12, oder die Striche sind länger und gehen über den äußeren Durchmesser hinaus... außerdem auch heute immer noch ein lupenartiges, nicht kratzfestes Kunststoffglas???? Warum das alles, wenn das einfachste, naheliegenste auf der Hand liegt?
Für mich war naheliegend: Nur Striche. Alle Strichstärken gleich, der hierarchische Unterschied nur in der Strichlänge. Einzig die kleine Sekunde, die NOMOS verwendet fand ich praktisch und auch schön, erinnert sie doch an die alten mechanischen Taschenuhren. Die Grundfarbe war bei Nomos schon ganz nett, gerät aber im Schatten irgendwie ins gräuliche, ich wollte aber etwas warmes, weißes und im Schatten ins cremefarbene tendierend.
Auf der Arbeit hatte ich einen Kollegen, der war hobbymässig Uhrmacher. Er hat meiner Uhr ihre erste Revision verpasst, was auch wirklich nötig war, nach 10 Jahren und nach einer natürlich unbeabsichtigten Wäsche in der Waschmaschine vor 5 Jahren, was sich aber auf den Gang irgendwie nicht ausgewirkt hatte. Er erzählte mir aber auch zum Beispiel, daß die NOMOS Orion das gleiche Uhrwerk wie die Matthiesen eingebaut hat. AHA! dachte ich, dann wäre die kleine Sekunde also möglich? Dann erklärte er mir auch, wer Ziffernblatthersteller ist und so gährte und gährte es in meinem Kopf.
Fortsetzung folgt!