Hallo Oxygen,
einen Teil Deiner Fragen hast Du ja schon selbst beantwortet:
Ja, bei extremen Themperaturunterschieden kondensiert die natürliche Luftfeuchtigkeit in einer Uhr. Um das zu verhindern verwendet Sinn z.B. gegen Aufpreis ein Verfahren, bei dem die Uhr mit dem Edelgas Argon gefüllt wird um die enthaltende Luft aus der Uhr zu pressen. Ob´s was bringt, bzw man es hierzulande braucht, oder damit sorgenlos in die Sauna gehen kann, weiß ich nicht, denn bei meiner Sinn habe ich darauf verzichtet um den Aufpreis zu sparen. Kondenswasser ist bei extremen Themperaturschwankungen nicht das einzige Problem. Erfahrungen hierzu sind willkommen

. (Nein ich bin kein Vertreter der Firma Sinn

sorry, daß ich in meinen Beispielen immer diesen Hersteller bemühe, aber da ich erst kürzlich eine Sinn erstanden und mich vorab etwas näher mit dieser Firma und deren Produktpalette beschäftigt habe kenne ich mich dort am besten aus. Die Firma Sinn legt anders als andere Firmen auch sehr bereitwillig offen, was sie mit ihren Uhren so alles anstellt).
Da Deine Seiko 7T34-6A00 scheinbar nicht mehr hergestellt oder zumindest in D nicht mehr vertrieben wird und gebraucht nach einer schnellen Recherche in der Bucht in D für ca. 150,-; in der Bucht von UK und D als Neuwaren-Import aus USA/Kanada zwischen 250,- und 450,- € angepriesen wird tendiert die Diagnose Deines Uhrmachers, wie Du selbst schon schreibst, zu wirtschaftlichem Totalschaden.
Eine kurze Lebensdauer einer Batterie läßt auf einen Kriechstrom schließen. Heißt: Da fließt Strom auf Wegen auf denen er nichts zu suchen hat und entleert damit die Batterie. Ein Kurzschluss light sozusagen. Das kann schon durch Feuchtigkeit oder klein(st)e Wassertropfen verursacht werden, die andernorts auch zu Korrosion führen können. Korrosion verschlechtert die Leitfähigkeit von Metallen aber, also eigentlich das genaue Gegenteil von einem Kriechstrom. Es kann nun aber sein, dass die Batterie gar nicht "leer" ist, sondern daß der Rost nur einfach nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichend Strom durchlässt. (Batterien verlieren im Gegenteil zu Akkus ihre Leistung langsam aber kontinuierlich). Das entspräche der Diagnose Deines Uhrenschraubers. Beides ist möglich. Wäre interessant mal die verbliebene Ladung der alten Batterie zu prüfen.... Und drück die Daumen, daß es die Korrosion ist. Ich kenne Leute, die sind auf der Suche nach einem Kriechstrom in ihrem Auto dem Wahnsinn verfallen
Haste schon mal daran gedacht selbst Hand anzulegen?
Zum Öffnen brauchst Du Spezialwerkzeug. Das gibt´s hier:
http://www.conrad.de/ce/de/product/8209 ... Detail=005,
http://www.uhrenwerkzeug.com/html/gehau ... hp?id=0013,
http://www.uhrenwerkzeug.com/html/gehau ... ?id=0013bk. Kenne keines dieser Modelle persönlich, da meine alten Uhren Pressböden haben und für die Neue brauch ichs (noch) nicht, weil noch Garantie drauf ist. Für einen Erfahrungsbericht hierzu wäre ich sehr dankbar, weil ich mir früher später auch eines besorgen will.
Dann würd ich die Uhr erst mal in geöffnetem Zustand 2-3 Tage trocknen lassen. Kannst auch mal mit einem Fön nachhelfen. Auf jeden Fall muß das verbliebene Wasser raus.
Anschließend kannst Du mal versuchen mit Schleifpapier vorsichtig die Kontakte sauber zu schleifen. Je nachdem gut wie man an die Kontakt-Fähnchen ran kommt und wie gut Du mit einem Lötkolben umgehen kannst, kannst Du auch mal schauen ob sich die Fähnchen auslöten und ersetzen lassen. Dann vielleicht noch Dichtungsring erneuern und einfetten. Was willst Du verlieren? Daß Du die Uhr beim Öffnen verkratzt? Das ist sie eh schon. Daß Du was abbrichst oder durchschmorgelst? Ja kann schon sein, daß die Operation mehr oder weniger gelingt, der Patient aber daran stirbt
Liebe Grüße
jgobond